Lied: O komm, du Geist der Wahrheit

Traditionelles Kirchen-/ Pfingstlied
Text: Carl Johann Philipp Spitta | Musik: 16. Jahrhundert

1. O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein,
verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein.
Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an,
dass jeglicher getreuer den Herrn bekennen kann.

2. O du, den unser größter Regent uns zugesagt:
komm zu uns, werter Tröster, und mach uns unverzagt.
Gib uns in dieser schlaffen und glaubensarmen Zeit
die scharf geschliffnen Waffen der ersten Christenheit.

3. Unglaub und Torheit brüsten sich frecher jetzt als je;
darum musst du uns rüsten mit Waffen aus der Höh.
Du musst uns Kraft verleihen, Geduld und Glaubenstreu
und musst uns ganz befreien von aller Menschenscheu.

4. Es gilt ein frei Geständnis in dieser unsrer Zeit,
ein offenes Bekenntnis bei allem Widerstreit,
trotz aller Feinde Toben, trotz allem Heidentum
zu preisen und zu loben das Evangelium.

5. In aller Heiden Lande erschallt dein kräftig Wort,
sie werfen Satans Bande und ihre Götzen fort;
von allen Seiten kommen sie in das Reich herein;
ach soll es uns genommen, für uns verschlossen sein?

6. O wahrlich, wir verdienen solch strenges Strafgericht;
uns ist das Licht erschienen, allein wir glauben nicht.
Ach lasset uns gebeugter um Gottes Gnade flehn,
dass er bei uns den Leuchter des Wortes lasse stehn.

7. Du Heilger Geist, bereite ein Pfingstfest nah und fern;
mit deiner Kraft begleite das Zeugnis von dem Herrn.
O öffne du die Herzen der Welt und uns den Mund,
dass wir in Freud und Schmerzen das Heil ihr machen kund.

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